Schon gewusst? In Waakirchen gibt es noch eine richtige Dorfbäckerei mit eigener Backstube.
„Zum Bäck“ heißt der Betrieb der Familie Motzet mitten in Hauserdörfl, die für ihre Brote, Semmeln & Co. vorwiegend regionale Zutaten und keine Fertigteig-Mischungen oder Fertig-Teiglinge verwendet. Auch die süßen Teilchen, Kuchen und Gebäcke im Sortiment werden selbst produziert. Von ca. Mai bis Mitte September ist jeden Donnerstag außerdem eine ganz besondere Spezialität zu haben – frisches Holzofenbrot. Aber warum eigentlich gibt es das nicht das ganze Jahr über? Wir haben bei Lisi und Rudi Motzet nachgefragt.
„Es kommt ganz einfach aufs Wetter an“, sagt Lisi , „denn Kälte macht schon was aus“. Der Holzofen der Bäckerei steht im Freien gleich neben der Backstube, ist zwar überdacht aber eben nicht in einem separaten Häusl untergebracht. Bis die optimale Betriebstemperatur erreicht ist, muss der Ofen freilich vorheizen. Damit beginnt Rudi zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh. Zum Anheizen wird ungefähr die gleiche Anzahl an Fichten- und Buchenholzscheiten verwendet.
Zwischen 7 und halb 8 Uhr ist es dann soweit. „Wenn die Glut ganz weiß geworden ist, ist genug Hitze drin“, sagt Rudi. Dann kommt die ganze Glut raus, der Ofen wird umgehend mit einem feuchten Lappen ausgewischt und die Brotlaibe werden reingeschoben. Das geht allerdings nur genau einmal – denn Nachschüren funktioniert nicht. Bei anfangs 220 Grad backen die 15 bis 18 Brotlaibe dann gut 1 Stunde lang und sind meist gegen 8.30 Uhr fertig.
Den Sauerteig für das hausgemachte Holzofenbrot, das es immer gewürzt und ungewürzt zur Auswahl gibt, setzt Rudi schon einen Tag vorher in verschiedenen Schritten an. Der Teig besteht zu 80 Prozent aus Roggenmehl und zu 20 Prozent Weizenmehl. „Roggenmehl ist nicht backfähig, wenn man ihn nicht säuert.“ Für die gewürzte Version verwendet Rudi außerdem Kümmel, Fenchel, Anis und Koriander.
Abgekühlt, resch und herrlich duftend liegt das hausgemachte Holzofenbrot spätestens ab 9 Uhr bei Lisi in der Verkaufstheke der Bäckerei in der Roßkopfstraße bereit.
Wenn mal ein paar Laibe übrig bleiben, ist das Brot freitags etwas günstiger zu haben. Aber auch da heißt es schnell sein…
Mehr Infos über unsere regionalen Produzenten findet ihr im MARKTPLATZL.
Text: Daniela Skodacek, Fotos: Fam. Motzet