Drei Krisen – eine Lösung: Die Kuh

In einer Zeit, in der Klimawandel und Umweltschutz von entscheidender Bedeutung sind, beleuchtete unser Gast Florian Schwinn auf unkonventionelle Weise die Beziehung zwischen Rindviechern und Umwelt. 

Vor einem gut gemischten Publikum aus Verbrauchern und Landwirten präsentierte er keinen gewöhnlichen Vortrag, sondern einen bebilderten Einblick in die Themen seines Buches. Seine Forschungen und Vergleichsstatistiken lieferten faszinierende Einblicke, während er auch zahlreiche Beispiele von erfolgreichen Weidehaltungsprojekten aus ganz Deutschland präsentierte.

Besonders beeindruckend war Florian Schwinns Ansatz, gängige Narrative zu hinterfragen. Anstatt die Kuh als Klimakiller zu brandmarken, zeigte er auf, wie Weiderinder tatsächlich zur Lösung der Klimakrise beitragen können. Seine Erklärungen zu Methankurven und dem vielfältigen Leben, das ein Kuhfladen auf der Weide unterstützt, lieferten den Zuschauern erhellende Einsichten.

Bereichert wurde der Abend durch die fachkundige Moderation von Rüdiger Obermaier von der Zivilcourage Miesbach, der lange als Ausbilder im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten tätig war und dadurch vielen Landwirten im Landkreis bekannt ist. 

Zusätzlich zur intellektuellen Stimulation bot der Abend auch kulinarische Genüsse, denn unsere Mitglieder hatten verschiedene regionale Quiche-Sorten zur Verköstigung der Gäste gebacken. Die erfrischenden Getränken dazu schenkte Christina Hoppe von Hoppebräu persönlich aus.

Florian Schwinn schloss seinen kurzweiligen Bildervortrag mit einem Aufruf zur bewussteren Ernährung und zur Unterstützung der regionalen Landwirtschaft. Denn eine seiner wichtigsten Botschaften ist, dass Fleischkonsum nicht per se schlecht ist, sondern dass es darauf ankommt, Lebensmittel von Weidekühen zu bevorzugen, um die Herausforderungen von Klima, Boden und Biodiversität anzugehen.

Die Veranstaltung endete mit einer lebhaften Diskussion zwischen Publikum, Autor und Moderator, gefolgt von weiteren Gesprächen am Büchertisch. Für Florian Schwinn und Rüdiger Obermaier gab’s außerdem noch Geschenke – unsere praktische Wos Guads vor Ort-Schürze, überreicht in wundervoll verzierten Tüten, die von der lieben Christine Limmer angefertigt wurden.

Florian Schwinns neueste Erkenntnisse und Beobachtungen im Oberland dürften übrigens bald in seinem monatlichen Podcast „Führerschein für Einkaufswagen“ zu hören sein, der auf seiner Website verfügbar ist.

Denn im Vorfeld der Buchvorstellung hatten wir ihn auf mehrere Hof-Besichtigungen mitgenommen. Beim Woidhauser Bio-Hof in Piesenkam (Fam. Schweighofer), beim Hairer Hof in Wall (Berti Stürzer, Bio-Kalb Oberland) und beim Bio-Hof Unterkammerloh (Familie Gast). Auch der Naturkäserei TegernseerLand haben wir zusammen einen Besuch abgestattet.