Schonmal Zwuller oder Krautkrapfen gegessen? Oder sogar selbst gemacht? Am 21. Februar ist Int. Tag der Muttersprache. Unser stetiger Beitrag dazu ist unser Glossar bayerischer Begriffe. (Groß-)Mutters Rezepte gehören unweigerlich dazu, wenn es um Begriffe oder Zutaten und Namen von Gerichten aus der Bayerischen Küche geht. Wir haben deshalb 3 althergebrachte Familienrezepte für euch. Die Mengenangaben darin sind – wie es bei Mama so üblich ist oder war – manchmal nur Gefühlsangaben, da hilft nur Ausprobieren… Die Zutaten dafür, wie Kartoffeln und Mehl, sind regional zu haben! Wer nicht weiß wo, schreibt uns gerne an: mailto:mail@wosguadsvorort.de
KRAUTKRAPFEN
Familienrezept von Sieglinde Winklmair aus Marienstein. Vielen lieben Dank!
- Strudelteig nach bayerischem Rezept vorbereiten (ist allerdings tatsächlich eine Kunst für sich – einfacher und schneller geht es, wenn man ausnahmsweise schon vorbereiteten Strudelteig verwendet).
- Dann 1 gr. Glas/Dose Sauerkraut mit Kümmel und ein paar Wacholderbeeren kochen lassen, gut würzen. Das gekochte Kraut erkalten lassen und gut ausdrücken.
- Wammerl (geräucherter Schweinebauch) in Würfel schneiden und anbraten (man kann ggf. auch fertige Speckwürfel verwenden) und abkühlen lassen.
- Das Kraut mit den gerösteten Wammerl-Würfeln vermengen und den Strudelteig damit füllen und zusammenrollen.
- Den Strudel in 8 – 10 cm große Stücke schneiden. Diese Stücke dann in der Pfanne gut in Fett anbräunen.
- Kurz vor Ende der Bratzeit eventuell ein bisschen Wasser zugießen, kurz einen Pfannendeckel drauf, um den Strudelteig zu dämpfen, dann die Krautkrapfen noch mal knusprig anbräunen lassen.
- Die fertigen Krautkrapfen sind warm und kalt zu genießen.
NIEDERBAYERISCHE MAULTASCHEN
Familienrezept für 8 – 10 Stück von Simone Storm aus Waakirchen. Vielen lieben Dank!
- 1 Pfund (500 g) mehlige Kartoffeln mit Schale kochen, heiß schälen und klein reiben oder durchpressen, auskühlen lassen. Dies kann auch am Vortag vorbereitet werden.
- ca. 80 g Mehl und eine große Prise Salz mit den Händen unterkneten – nur so viel Mehl zu geben, dass ein weicher Teig entsteht, der aber nicht bröselt.
- Teig auf einer gut bemehlten Fläche ausrollen (je dünner desto feiner) und Rechtecke vorschneiden.
- 1-2 säuerliche, wenig saftige Äpfel (am besten Boskop) schälen, achteln und in Scheibchen schneiden.
- Die Apfelscheiben auf die Rechtecke verteilen, leicht zuckern und die Rechtecke jeweils aufrollen.
- Die aufgerollten Maultaschen in eine gefettete Bratreine der Reihe nach einlegen und im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen ca. 45-60 Minuten (leicht braun und knusprig) backen.
- Während des Backens ein- bis zweimal mit flüssiger Butter bepinseln.
- Simones Tipps: dünn gerollt und wenig Äpfel lassen die Taschen knusprig werden! Wenn es üppiger und sättigender sein soll, dann kann man in den Teig noch ein Ei geben und/oder auf den ausgerollten Teig Schmand aufstreichen. Damit verlieren die Maultaschen allerdings an Knusprigkeit, weil der Teig feuchter wird. Das gleiche passiert, wenn man zu viele oder zu saftige Äpfel verwendet.
ZWULLER
Familienrezept ebenfalls von Sieglinde Winklmair, Marienstein
Foto von Nadia Brockmann (Zwuller von machtSinn Holzkirchen)
- Mehlige Kartoffeln kochen und durchdrücken, abkühlen lassen.
- Die durchgedrückten Kartoffeln mit etwas Mehl (nach Gefühl) und Salz “durchzwullern” bis kleine Kugeln entstehen, ähnlich wie beim Streusel machen.
- Dann die Zwuller einfach in der Pfanne raus backen in Fett, z.B. Öl oder Butterschmalz.
- Kartoffelzwuller kann deftig mit Sauerkraut oder süß mit Zimt und Zucker genossen werden.