Es wird wieder wärmer, der Frühling kommt und in der Natur beginnt alles zu wachsen. Unsere Landwirte fangen wieder an, mehr auf ihren Feldern zu arbeiten. Vor allem jetzt im Frühjahr wird Gülle ausgebracht. Aber was ist eigentlich Gülle genau und wofür brauchen wir sie?
Gülle ist ein sogenannter Wirtschaftsdünger, der sich aus Urin und Kot von Nutztieren zusammensetzt. Bei uns wird hauptsächlich Rinder-Gülle eingesetzt. In der praktischen Landwirtschaft entsteht so ein natürlicher Nährstoffkreislauf zwischen dem Tier im Stall und dem Feld zur Futtergewinnung.
Die von den Tieren ausgeschiedenen Nährstoffe in der Gülle werden in Gruben gesammelt und wieder den Pflanzen zur Verfügung gestellt. Denn diese benötigen die enthaltenen Stoffe wie Stickstoff, Phosphat und weitere wichtige Mineralien zum Wachsen. Besonders im Frühjahr ist es daher nötig, Gülle auszubringen, da die Pflanzen nach dem Winter einen hohen Bedarf an Nährstoffen haben und die Güllegruben meist voll sind. Um ihre Tiere versorgen zu können, brauchen die Landwirte Futter von ihren Flächen. Damit hochwertiges Futter gewonnen werden kann, müssen die Felder optimal gedüngt, also mit Nährstoffen versorgt werden. Bei Gülle spricht man daher von einem organischen Dünger, dazu zählt auch Mist. Mineralischer Dünger enthält meist einzelne Nährstoffe hochkonzentrierter und nicht wie die Gülle eine „Mischung von allem“.
Damit die Düngung auch bedarfsgerecht für jede einzelne Fläche durchgeführt wird, müssen die Landwirte verschiedene Vorschriften und Richtlinien beachten. Beispielsweise gibt es jährlich eine Sperrfrist zur Ausbringung von Gülle – die letzte galt vom 29.11.2021 bis 28.02.2022. Während dieser Zeit darf nicht gedüngt werden. Der Boden bzw. die Pflanzen sind nicht aufnahmefähig, da die Temperaturen zu niedrig sind, der Boden gefroren ist oder Schnee liegt. Die Vegetation ruht. Außerdem muss dokumentiert werden, wann und wo Gülle zu welchen Mengen ausgebracht wurde. All dies regelt die Düngeverordnung.
Beginnt die Vegetation, will alles wachsen und braucht dafür Kraft. Und wie z.B. unsere Tomaten, die wir daheim selber anbauen, braucht auch das Grünland oder ein Acker Dünger, um wieder grün, kräftig und massig für das Futter unserer Tiere zu werden.
Text: Magret Finger, Fotos: Nadia Sadeghian
!!! OBACHT !!!!
Schon jetzt, aber spätestens ab Georgi am 23. April, bitte landwirtschaftliche Flächen und Wiesen NICHT mehr betreten,
denn die aktuelle Vegetationsphase hat bereits begonnen!