Milch ist für die meisten Menschen ein unverzichtbares Lebensmittel und Zutat unzähliger Produkte.
Die Landwirte und speziell die Milchbauern sind im Landkreis Miesbach nach wie vor ein bedeutender wirtschaftlicher und kultureller Faktor. Sie prägen seit Jahrhunderten die typisch oberbayerische Landschaft mit Weiden und Almen und kleinen, traditionellen Bauernhöfen mit durchschnittlich 33 Kühen. Im Kreis Miesbach gibt es derzeit knapp 420 Milchviehbetriebe, 33,7 % der Höfe sind Bio-Betriebe. Darunter der Huberhof des Piesenkamer Landwirts Martin Rieder. Er ist einer von vier Piesenkamer Milchbauern.
Milch ist nicht gleich Milch. Es gibt Rohmilch, „traditionell hergestellte“ Milch, „länger haltbare“ Frischmilch und H-Milch. Wer Milch mit vollem Geschmack bevorzugt, sollte zu frischer Vollmilch greifen. Ihr Fettgehalt von 3,5 bis 4,2% sorgt für den typisch cremigen Geschmack auf der Zunge.
In der „Unser Land Bio Milch“ zum Beispiel stecken mindestens 3,8% Fett. Die Milch stammt übrigens zu 100% aus dem Miesbacher Land, von Familienbetrieben mit durchschnittlich 25 Kühen und ganz persönlichem Bezug zu ihren Tieren. Darunter sind auch der Fuchsbichlerhof der Familie Glonner in Waakirchen-Riedern sowie der Hof Kammerloh der Familie Gast in Waakirchen-Kammerloh. Derzeit gibt‘s die UL-Biomilch übrigens auch bei uns im Edeka-Markt…! Abgefüllt wird sie in der Molkerei Gropper in Bissingen.
Kuhmilch besteht hauptsächlich aus Wasser, Fett, Eiweiß und Milchzucker. Zudem aus Mineralstoffen und Vitaminen. Für Milchbauern entscheidend beim erzielten Preis pro Liter Rohmilch ist unter anderem der Fett- und Eiweißgehalt. „4,5 Prozent Fett und 3,5 Prozent Eiweiß wären eine Traum“, sagt Marinus Sappl vom Kolbhof in Berg bei Schaftlach. „Jeder Zehntel Prozentpunkt ist quasi Geld wert.“
Ihre Preise berechnen die deutschen Molkereien pro Kilogramm Milch (1 Liter entspricht 1,02 bis 1,03 kg) bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß netto ab Hof. Im Jahr 2020 lag der bundesdeutsche durchschnittliche Milchpreis bei 32,84 Ct/kg konventionell erzeugter Milch. Der ökologisch/biologische Milchpreis erreichte im Jahr 2020 eine Höhe von 48,29 Ct/kg.
Im Auszahlungspreis hierzulande inkludiert sind bereits diverse Qualitätszuschläge, wie höchste Güteklasse (S-Klasse), gentechnikfrei, Qualitätsmanagement Milch, Weidemilch und 2-tägige Abholung. Weitere Zuschläge gibt‘s zum Beispiel für Milch von Bergbauern – seit gut zwei Jahren zählt auch Schaftlach (Gmd. Waakirchen) mit über 700 Hm als Berggebiet.
Um diese Zuschläge zu bekommen, müssen Milchviehbetriebe alle Belege, ob Futtermittel- oder Tierarztrechnung, für externe Prüfungen vorweisen können. Bei jeder Abholung prüft der Transportwagen der Molkerei die Milch zudem auf Hemmstoffe (Rückstände von Arzneimitteln). Ist die Milch damit belastet, wird sie nicht mehr abgeholt bis keine Rückstände mehr nachzuweisen sind – in der Regel ist das wenige Tage später der Fall.
Frische Milch ab Hof gibt‘s beim Brandhof, Fam. Pichler, Riedern 5, bitte eigenes Glasgefäß mitbringen – nur zur Stallzeit tägl. 16:30 bis 18 Uhr (Milch vor Verzehr abkochen!)
Fotos: Carsten Brockmann, Dani Skodacek, Hans Glonner, Nadia Brockmann
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