Raßhof bei Schaftlach/Rieder
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Frage: Welche Komponenten in der Milch sind beim Milchverkauf preisentscheidend?
a) Calcium Gehalt
b) Fett Gehalt
c) Eiweiß Gehalt
d) Milchzucker Gehalt
Kurzantwort: b) und c) sind richtig.
Bei uns im Landkreis Miesbach ist das Miesbacher Fleckvieh die wichtigste sogenannte Zweinutzungsrasse, bei der die Milch- und die Fleischleistung gleichermaßen eine sehr große Rolle spielen. Das Fleckvieh gibt weniger Milch, als das im Norden Deutschlands dominierende schwarz/weiß gefleckte Holstein Rind. Dafür ist die Fleischleistung beim Fleckvieh wesentlich besser als bei der Einnutzungsrasse Holstein-Rind. Das Fleckvieh ist eine alte sehr robuste Rinderrasse und kommt ursprünglich aus Bern/Schweiz.
Siehe auch unsere Blogs zum Thema Milch:
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Milch ist nicht gleich Milch
Es gibt Rohmilch, „traditionell hergestellte“ Milch, „länger haltbare“ Frischmilch und H-Milch. Wer Milch mit vollem Geschmack bevorzugt, sollte zu frischer Vollmilch greifen. Ihr Fettgehalt von 3,5 bis 4,2% sorgt für den typisch cremigen Geschmack auf der Zunge.
Der Milchpreis
Kuhmilch besteht hauptsächlich aus Wasser, Fett, Eiweiß und Milchzucker. Zudem aus Mineralstoffen und Vitaminen. Für Milchbauern entscheidend beim erzielten Preis pro Liter Rohmilch ist unter anderem der Fett- und Eiweißgehalt. „4,5 Prozent Fett und 3,5 Prozent Eiweiß wären eine Traum“, sagt Marinus Sappl vom Kolbhof in Berg bei Schaftlach. „Jeder Zehntel Prozentpunkt ist quasi Geld wert.“
Ihre Preise berechnen die deutschen Molkereien pro Kilogramm Milch (1 Liter entspricht 1,02 bis 1,03 kg) bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß netto ab Hof. Derzeit bekommen unsere Bio-Milchbauern knapp 60 Ct/kg, die Konventionellen knapp 50 Ct/kg für ihre Milch. Aktuell sinkt der Milchpreis wieder, nachdem er Anfang 2023 überdurchschnittlich hoch war.
Um Zuschläge zu bekommen, müssen Milchviehbetriebe alle Belege, ob Futtermittel- oder Tierarztrechnung, für externe Prüfungen vorweisen können. Bei jeder Abholung prüft der Transportwagen der Molkerei die Milch zudem auf Hemmstoffe (Rückstände von Arzneimitteln). Ist die Milch damit belastet, wird sie nicht mehr abgeholt bis keine Rückstände mehr nachzuweisen sind – in der Regel ist das wenige Tage später der Fall.
Der Raßhof
Das Anwesen Raßhof ist erstmals 1361 im Stiftbuch des Klosters Tegernsee genannt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wird der Raßhof zur Gemeinde Schaftlach gezählt.
Anfangs 15. Jahrhunderts konnten sich einige Bauern von der Herrschaft des Klosters befreien, so auch der Raßhof.
Eine Besonderheit
Im Stiftbuch des Klosters Tegernsee von 1569-1578 sind zwei Personen als Besitzer des Raßhof eingetragen, nämlich Vater und Sohn „Rashoffer“.
Im Jahr 1890 übernahm die Familie Weindl den Hof, den sie noch heute bewirtschaftet. Drei Generationen leben auf dem Hof.
Zum Anwesen gehört auch die St. Sylvester, eine kleines Freikircherl, achteckiger barocker Zentralbau mit schindelgedeckter Kuppel und zentralem Zwiebeldachreiter.
Anna und Anian Weindl
sind mit rund 70 Milchkühen und Jungvieh einer der größeren Bauern in unserer Gemeinde. Sie bewirtschaften im Vollerwerb. 2017 hat man in einen neuen modernen Laufstall investiert.
Die Weindls liefern ihre Milch an Bergader. Anian ist der Vorsitzende einer Genossenschaft mit über 50 Bauern und handelt mit der Molkerei die Verträge im Namen der Bauern aus.