Wann
Veranstaltungstyp
Es War richtig Interessant!
Ja, der Name Imker-Stammtisch war nicht optimal gewählt. Viele dachten, diese Veranstaltung war NUR für Imker gedacht. Konzept war jedoch, dass nach dem Vortrag von Raimund Burghard eine Diskussion entsteht zum Motto der Bienenwoche „Artenschutz fängt bei mir an“.
Der Vortrag zu Wespen und Hornissen war sehr interessant – auch für den anwesenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr. Denn die wird oft gerufen, wenn in privaten Haushalten ein Wespennest gefunden wird. Falsch – wie wir nun wissen! Besorgte Bürger sollte erstmal einen Wespen-und Hornissenberater kontaktieren.
Raimund Burghardt ist einer von ca. 25 Wespen- und Hornissenberatern des Landkreises. Waakirchens 1. Bürgermeister Norbert Kerkel nahm unseren Vorschlag wohlwollend entgegen, die gesamte Berater-Liste in den Gemeindeboten und auf die Gemeinde Webseite zu setzen. (Link zum PDF beim Landratsamt MB).
Was wir ausserdem gelernt HAben:
- Insekten haben IMMER 6 Beine
- Blumen ändern ihre Farbe, wenn sie keine Pollen mehr haben und signalisieren den Bestäubern: „Ich bin fertig“
- eine Hornisse ist ungefährlich und ernährt sich nur von anderen Insekten. Sie ist dämmerungsaktiv
- In Deutschland gibt es nur EINE Honigbienenart, die „Westliche Honigbiene“
- In Deutschland gibt es hauptsächlich die Gemeine und die Deutsche Wespe, sowie die Feldwespe mit hängenden Beinen
- Die Feldwespe geht nur auf Blüten und ist überhaupt nicht aggressiv
- Wespen sind streng geschützt, dürfen nicht getötet werden
- In Deutschland sind uns ca. 560 Wildbienenarten bekannt. Davon nisten 3/4 im Boden
- Hummeln stehen auf Mäusegeruch und nisten oft in verlassenen Mäusenestern – ja, wirklich!
- Hummeln sammeln auch Honig – aber nur sehr, sehr wenig
Wie gesagt, auch für Feuerwehr Kommandant Seppi Haltmeier war der Vortrag hochinteressant und er stellte immer wieder Fragen.
Ideensammlung Nach dem Vortrag
Vielleicht weil wir nur 8 Gäste waren, Bürgermeister Kerkel inklusive, aber sicher, weil Imker Raimund ein ideenreicher Referent war, entstand eine intensive Diskussion zum Thema „Was können wir in Waakirchen für die Artenvielfalt tun – und wir haben 5 (!) mögliche Kampagnen gemeinsam erarbeitet:
- Die „500 für Waakirchen-Challenge“ – Bürger erhalten gute heimische Wildblumen- und Wildkräuter-Samen und bepflanzen einen Quadratmeter im eigenen Garten mit Wildblumen. In einem Jahr möchten wir somit in der Gemeinde mindestens 500 qm NEUE Wildblumenbeete angelegt haben.
- Aufklärungskampagne zum Einsatz von Rasenmährobotern
- Samenbörse – Bürger bekommen heimische Samen, pflanzen sie ein, ernten die Samen und stellen beschriftete Samentütchen in einen öffentlich zugänglichen Schrank, wo sie andere Bürger sich welche heraus nehmen können…
- Pflanzenbörse – Bürger geben Pflanzen ab (z.B. Salat etc.), die sie übrig haben, stellen sie in einen offenen Schrank, dort können sie andere Bürger holen
- Kampagne mit Aktionen für eine giftfreie Gemeinde
Idee 1 möchten wir nun mit dem Bürgermeister versuchen. Er wird mit dem Gartenbauverein sprechen, ob dieser sich vorstellen könnte mitzumachen.
Bleibt gespannt!!
Raimund Burghardt ist Imker, landwirtschaftlicher Berufsschullehrer, sowie 1. Vorsitzende des Bienenzuchtverein Holzkirchen und Umgebung.
Unseren Verein gibt es schon seit über 100 Jahren. Er wurde am 4.März 1894 gegründet.
Die Förderung der Bienenzucht und die Betreuung der Vereinsmitglieder ist uns ein besonderes Anliegen. Insbesondere liegt dem Verein die Unterstützung und Betreuung von Neuimkern oder Interessenten an der Bienenzucht und Arbeit mit den Bienen am Herzen.
Freunde der Bienen und der Bienenzucht sind uns jederzeit bei unseren vierteljährlichen Stammtischen willkommen. Sie sind herzlich eingeladen, mit den Imkern über Bienen, deren Zucht, die Bienenprodukte oder überhaupt über Belange der natürlichen Lebensmitteln und Naturschutz zu reden.“
Wer noch Fragen an Raimund Burghardt hat, erreicht ihn unter Telefon 01577-2015661 oder per E-Mail: Raimund.Burghardt@bs-ml.de