Wos Guads vor Ort

Station-04-HuberhofWeide

STATION #04

Huberhof, Piesenkam

GoogleMaps  | RM69+W9M

FrageWas ist der Unterschied zwischen Portionsweide und Kurzrasenweide?

 

Kurzantwort:  Bei der Portionsweide wird den Tieren täglich 1-2 mal zur bisherigen Weidefläche eine zusätzliche Weidefläche angeboten. Die Weideparzellen werden nur kurz abgefressen und kann dann 14-21 Tage ruhen. Bei der Kurzrasenweide  bleiben die Tiere länger auf einer Weide,  die Weidegröße ist so bemessen das der Grasaufwuchs mit dem Futterverzehr der Tiere übereinstimmt, also immer soviel nachwächst, wie sie abfressen. 

 

[ Nächste Station #5 ] RM69+R6J ]
Fahre wieder am Wegekreuz vorbei zurück über den Hartpenninger Weg nach Piesenkam und dann rechts auf die Warngauer Str. und nochmal rechts in die Sachensenkamer Str.  Nach  wenigen Metern wird die Sachsenkamer Str zur Molkerreistr. . Bei Haus 20 ist Station #5 –  die alte Käserei. 

Kurzrasen-weide

Eine Kurzrasenweide braucht System !

Eine erfolgreiche Weidehaltung macht eine exakte Planung erforderlich und für ein gutes Weidejahr ist es notwendig, dass von Anfang an der Nutzungsrhythmus eingehalten wird, sonst besteht die Gefahr von Über- oder Unterbeweidungen, die Verluste und Kosten verursachen. 
  ————————-
Eine Kurzrasenweide ist die extremste Form der Standweide, oder Dauerweide,  mit einer Fläche, die permanent beweidet wird.
 
Es ist zu bemerken, dass die Kurzrasenweide nicht für Sommertrockenheitsgebiete, Steilhänge und heterogenes Gelände (Wald, Hügel, etc.)  geeignet ist. 
 
Durch die kontinuierliche Nutzung bilden die Gräser kein tiefes Wurzelwerk. Bei fehlenden Niederschlägen reicht dann die flache Wurzelmasse nicht mehr aus, um tiefer liegende Wasserreserven zu erreichen. Unter Umständen ist schon eine frühe Zufütterung, insbesondere der Kälber, notwendig.
 

Die wichtigsten Vorteile:

  • Der Arbeitsaufwand ist gering
  • Die meisten unerwünschten Pflanzen werden in frühen Wachstumsstadien mit gefressen, oder sind noch nicht giftig. Somit kann man Pflanzen wie Ampfer,  Hahnenfuß und Kerbel durch frühzeitigen hohen Weidedruck effektiv bekämpfen
  • Ein Teil des jungen Aufwuchses kann gemäht und konserviert werden (Silage) und im Winter verfüttert werden
  • ruhige Herde

Nachteile ergeben sich aus einer möglichen Verunkrautung der Weide und die daraus resultierende Futterleistung des Aufwuchses, außerdem lässt sich schwer düngen und die Tiere sind eher Parasitengefährdet.

Portions-weide

Die intensivste Form der Umtriebsweide ist die Portionsweide. Bei diesem System wird auf einer bestehenden Weide jeden Tag die Fläche erweitert.  Es erfolgt 1 bis 2 x täglich eine neue Zuteilung von Gras. 

Der Aufwand an Arbeitszeit und Material ist bei diesem Weideverfahren hoch und setzt eine hofnahe Fläche voraus.

Ein Vorteil der Portionsweide ist – bei richtiger Portionierung – die ausgewogene Fütterung. Das neu zugegebene Weidestück muss der Anzahl der Tiere angemessen sein, da sonst die Weide ungleichmäßig abgefressen wird und zu viel Weiderest entsteht.

Wichtige Regeln zur Portionsweidehaltung:

  • Kühe bleiben nur 3-4 Tagen auf einer Parzelle (dann ca 21 Tage Ruhephase)
  • Aufwuchshöhe des Grases sollte bei 10 – 15 cm (max. 20 cm) liegen
  • es müssen genügende Flächen vorhanden sein
  • Bei Regenperioden bzw. ungünstigen Boden- und Pflanzenverhältnissen sollte auf Grund der Trittschäden nach Möglichkeit auf Portionsweide verzichtet werden.

VORTEIL

  • sehr gleichmäßiges Futterangebot
  • bestmögliche Futterausnutzung -> sehr hohe Flächenerträge
  • gut für die Bodenbeschaffenheit, Gräser bilden tiefe Wurzeln
  • trockenheitresistenter

Weide vs Wiese

Die Weide ist der Teil der landwirtschaftlich genutzten Fläche, der im Unterschied zur Wiese von Nutztieren beweidet wird.

Der Huberhof

Der Huber-Hof in Piesenkam ist ein klassischer Bio-Milchviebetrieb und wird aktuell von Martin Rieder und seiner Familie in 4. Generation betrieben.

Die Bio-Milch wird an die Allgäu-Milch-Käse eG in Kimratshofen geliefert.

Die 35 Milchkühe verbringen die Nacht auf
der großzügigen Weide, am Tag sind sie zum Schutz vor Insekten und der Hitze im Sommer im Laufstall untergebracht.

Der Großteil des Jungviehs verbringt den Sommer auf umliegenden Almen im Gemeindegebiet Hausham und Bayrischzell.