Wos Guads vor Ort

Rallye-Station-20-218

STATION #20

Frage: Warum nannte man die Kapelle Totenhäusl?

Antwort:  Weil man dort früher die Toten aufgebahrt hat

Die Kapelle

Die Kapelle wurde 1887 erbaut .

In der Kapelle wurden die Mitarbeiter, die im Bergwerk bzw. im Zementwerk verunglückten aufgebahrt.

Nach Fertigstellung des Gemeindefriedhofes mit Aussegnungshalle in Waakirchen im Jahre 1950 wurden die Verstorbenen (bis in die 1960-er Jahre noch mit einer schwarzen Pferdekutsche) nach Waakirchen überführt.

In der Zeit von 1904 bis 1960 verunglückten 51 Bergleute. In den Jahren zwischen 1956 bis 1977 starben vier Mitarbeiter des Kalk- und Zementwerkes jeweils aufgrund eines Arbeitsunfalls. Eine Gedenktafel und eine Bahre im inneren der Kapelle erinnern an die verunglückten Arbeiter.

1987 wurde die Kapelle durch das Kalk- und Zementwerk renoviert.

Seit der Renovierung übernahmen Therese und Martin Wieland die Pflege der Kapelle. Nach dem Tod ihrer Eltern (1995) übernahm Hanni Deuerling die Aufgabe und kümmert sich seit Jahren um die Ausschmückung und Reinigung der Kapelle.

Der Bauhof der Gemeinde Waakirchen renovierte 2012 die Kapelle und deren Zufahrt.

Vor der Kapelle führte ein Fußweg vom Kohlenschacht zum Zementwerk sowie das Industriegleis vorbei. Das kleine Kohlebacherl floss ebenfalls vorbei.

Künftig wird der neu gegründete Bergbauverein (06.02.2020) die Pflege der Außenanlagen übernehmen.

 

Marienstein

1850/51 errichtete der Besitzer des Gutes Oberkammerloh, Paul Deuringer, zwei Zementöfen und eine Mühlenanlage. Die Steine für seine Zementfabrik wurden im Steinbruch Holzwiesenthal gewonnen. Später verlegte er seine Tätigkeit dorthin und benannte ihn nach seiner Enkelin Maria.

Der Abbau des Zement-Mergels erfolgte in Gängen, die auf eine Pechkohlen-Schicht stießen. 1852 erhielt Deuringer vom königlichen Bergamt München das Gewinnungsrecht für Kohle. Er baute das Bergwerk Marienstein aus und errichtete dazu ein Zementwerk. Das Bergwerk bestand bis 1962, als die letzte Schicht gefahren wurde. Nach der Schließung des Zementwerks im Jahre 1998 bemühte sich die Gemeinde um Industrieansiedlungen.

Der heutige Gemeindeteil Marienstein entstand aus Werkswohnungen und Verwaltungsgebäuden des Bergwerks und des Zementwerks.

 

Bildquelle: Hans Winklmair
Bildquelle: Hans Winklmair