STATION #04
Antwort: Tiersegnung
Lösungsbuchstabe(n): E
Pastoralreferent Christoph Mädler erzählt:
Wenn Ihr in unsere Heilig Kreuz Kirche geht, fällt Euch sicher das große Gemälde in der Vorhalle auf. Es ist besser Ihr schließt die Außentüre und öffnet die Innentüre.
Wenn sich Eure Augen an das dämmrige Licht gewöhnt haben, werdet Ihr sehr viel erkennen und entdecken: Zuerst fällt natürlich die Schrift auf mit der Jahreszahl 1712, das Bild hängt hier also schon über 300 Jahre. Versucht die Schrift zu lesen!
>Diße Tafel hat ein gantze gemain von shafflarn Und Wäkirche Zuehre Des H. Creutz mahle lasse Umb abwendung Des laydige Vieh Und Ross fall Ano 1712
Ist Euch aufgefallen, daß auf dem Bild unsere Kirche verkehrtherum steht. Man sieht die Südseite mit Sakristei und Eingangstor, aber der Maler fand die Berge als Hintergrund viel spannender und deshalb hat er die Kirche gedreht. Vorne rechts seht ihr ein Weizenfeld. Das sieht man heute nicht mehr, denn unsere Lage ist nicht geeignet für den Ackeranbau. Früher hatte aber jeder Bauernhof hier Weizen, wenn auch nicht in so toller Qualität. Problematisch waren Missernten, das bedeutete über den Winter hungern. Kartoffeln gab es ja erst ab 1500 n. Chr.
Die Fahne mit dem roten Kreuz heißt Zachäus, sie wird auch heute noch an Kirchweih am Kirchturm aufgehängt. (Aus der Bibel: „Zachäus, der oben auf dem Baum sitzt“).
Ist euch aufgefallen, dass der Turm anders aussieht? Der Turm wurde einigemale erneuert, bis er seine jetzige Zwiebelhaube bekam. Leider war die letzte Ertüchtigung nicht gut für die Statik, deshalb darf man im Augenblick die Glocken der Heilig Kreuz Kirche nicht läuten.
Ihr seht in der Mitte des Bildes kranke Tiere und kranke Menschen liegen und die Menschen bitten in einer Prozession Gott um Heilung. Die Natur und die Menschen waren also schon vor 300 Jahren bedroht. Schön ist, daß die Menschen auf dem Bild auch die gesunden Tiere und Menschen mit segnen. Sie bitten Gott für alle Lebewesen um Hilfe.
Wir feiern dieses Fest übrigens noch heute im Schaftlacher Kreuzritt. Wir ziehen mit Pferden hinaus zum Freikircherl, feiern dort einen Bittgottesdienst und segnen Menschen und Pferde mit dem Schaftlacher Kreuz.
Habt Ihr das Kreuz auf dem Bild schon entdeckt? Es ist nicht das große Kreuz aus unserer Kirche, wie viele meinen, sondern das kleine goldene mit dem kleinen Splitter vom Kreuz Christi, das die Priester in den Händen halten. Auch die Engel ganz oben im Bild halten es. Es ist also mehrfach abgebildet, damit jeder versteht, worum es geht.
Ihr könnt Euch das Kreuz auch in Wirklichkeit ansehen. Geht den Mittelgang nach vorne in der Kirche bis zur Absperrung. Von hier seht Ihr im Hochaltar eine kleine schwarze Nische. In ihr halten zwei silberne Engel das vergoldete Kreuz.
Natürlich kommt Ihr jetzt auch bei unserem großen berühmten ottonischem Kreuz vorbei. Es ist über 1000 Jahre alt. Mir gefällt, wie Jesus die Arme ausbreitet, als möchte er Dich umarmen.
Beim Hinausgehen fallen Euch vielleicht noch die beiden Figuren rechts und links neben dem Votivbild auf. Es sind zwei Adelige mit verbundenen Verletzungen. Diese Figuren stammen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und bitten Gott um Heilung.
Eine Station des Pfarrverbandes Waakirchen Schaftlach
Weitere Infos unter https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-waakirchen-schaftlach?gclid=Cj0KCQjwg_iTBhDrARIsAD3Ib5gl5NbzgAxVGRp127RoiCpVwBNBF39MCpydQqMpQc10yChU0sAQkyUaAltgEALw_wcB
Programm Bienenwoche
Maiandacht: Wunder der Natur, mit Gitarrentrio
Freitag, 20.5., 19.30 Uhr – 20.15 Uhr, Hinterholzer Hof, am Wegekreuz der Familie Haltmeier, Hinterholz 1, Schaftlach
Wenn wir uns der Natur und der Umwelt ohne diese Offenheit für das Staunen und das Wunder nähern, wenn wir in unserer Beziehung zur Welt nicht mehr die Sprache der Brüderlichkeit und der Schönheit sprechen, wird unser Verhalten das des Herrschers, des Konsumenten oder des bloßen Ausbeuters der Ressourcen sein, der unfähig ist, seinen unmittelbaren Interessen eine Grenze zu setzen.
Aus Kapitel 11, der Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus 2015.
Zur Ruhe kommen, sich Gott als Schöpfer vergegenwärtigen, der Verantwortung für die Schöpfung bewusst werden und für die vielen kleinen Wunder der Natur gemeinsam danken.
Es spielt das Gitarrentrio: Irger-Kleinschwärzer-Prochazka.