Bei uns im Landkreis Miesbach sind es vor allem kleinere Familienbetriebe, die Landwirtschaft betreiben, mit ca. 5-20 ha Landfläche und im Durchschnitt 35 Rinder. Wetterbedingt gibt es bei uns kaum Ackeranbau und hauptsächlich Milchviehbetriebe, bzw. Mastbetriebe. Froh sind wir daher über unsere Bio-Gärtnerei Waakirchen, einen von vier Gemüse Bauern im Landkreis.
Die Motivation den familiengeführten Kleinbetrieb von Generation zu Generation weiter zu bewirtschaften ist meist nicht ökonomischer Natur. Viel öfter geht es um die Liebe zur Natur und zu Tieren, es geht um die Familientradition aber auch um eine sinnvolle Beschäftigung. Die meisten Kleinstrukturieren Höfe werden im Nebenerwerb bewirtschaftet. Die Landwirte sind stolze, bodenständige, engagierte Menschen, die das Dorfleben maßgeblich mitprägen. Zusammenhalt in der Familie, im Ort aber auch unter den Bauern, wird großgeschrieben.
Vergleicht man in einem Land Bauernhöfe mit ähnlichen Agrarumweltbedingungen, dann weisen kleine bis mittlere Betriebe höhere Erträge auf als größere Betriebe, bei gleichzeitig viel geringeren Auswirkungen auf die Umwelt.
Ein geringerer, bzw, gar kein, Einsatz von Betriebsmitteln, zum Beispiel von Pestiziden, bedeutet, dass Kleinbetriebe im Vergleich zu Industriebetrieben weniger negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt haben.
Tatsächlich spielen sie eine wichtige Rolle bei der Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt. In einer kleinstrukturierten Landwirtschaft werden zahlreiche Lebensräume geschaffen und gepflegt (z.B. bei uns die Moore, Hage, Wälder), in denen einheimische Pflanzen und Tiere siedeln und wachsen können. Außerdem neigen Betriebe mit kleinen Parzellen eher dazu, die natürliche Landschaft zu akzeptieren, anstatt Hügel, Bäche oder andere Landschaftselemente „Maschinen gerecht“ zu verändern.