Wertvolle Biosphäre und zugleich sagenumwobenes Kulturerbe
UNSER WALD IST EIN WICHTIGER VERBÜNDETER IM WETTLAUF UM DEN KLIMAWANDEL
Obwohl rund die Hälfte von Bayerns Wäldern unter zu starkem Wildverbiss leidet und sich damit diese Wälder nicht auf natürliche Weise erneuern können, „haben die Jagdreviere der … Hegegemeinschaften [im Landkreis Miesbach], in dem auch Waakirchen liegt, niedrige Verbisswerte, die ein fast ungehindertes Aufwachsen verschiedener Baumarten ermöglichen“, so Stefan Kramer, zuständiger Abteilungsleiter beim AELF Holzkirchen, 2021 im Merkur.
Das zeigt, dass bei uns in Waakirchen traditionell eine konstruktive Zusammenarbeit von Waldbesitzern und Jägern zum Wohle des Waldes gelebt wird. Wald und Wild müssen immer zusammen gedacht werden!
Von den 4.243 ha Waakirchner Gemeindefläche sind 2.380 ha bewaldet, also ca. die Hälfte. Nur 256 ha sind Staatswald. Der Großteil ist in Besitz von Privatleuten, hauptsächlich Landwirten (Quelle: AELF Holzkirchen). Für die Landwirte hat der Wald eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung: er liefert Holz für die Zäune, für Bau- und Reparaturmaßnahmen, für die CO2-neutrale Energiegewinnung (Hackschnitzelanlagen) und ist auch eine wichtige Einnahmequelle (Holzwirtschaft).
Dabei wird immer NACHHALTIG gewirtschaftet, heißt es wird nur bedacht eingegriffen, so dass die Natur sich hauptsächlich selbst regenerieren kann – und es wird nur so viel entnommen (verkauft, verheizt oder verbaut), dass genug nachwachsen kann und die kommenden Generationen genauso gut mit dem Wald und von dem Wald leben können. Alles andere wäre ja auch unsinnig!
GESPRÄCH MIT ALEX MAYR
Gemeinderat Waakirchen und Vorsitzender der [ Waldbesitzervereinigung Holzirchen ]
Unser Wald ist im Großen und Ganzen in einem guten Zustand. Der durchschnittliche Vorrat an Holz liegt in Bayern bei ca. 400 Festmeter/ha, in unserer Gemeinde vermutlich eher bei 450-500 Festmeter/ha. Wir haben sehr gute Böden und viel Niederschlag. Die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Waldbesitzern funktioniert meist sehr gut. Unsere Mischwälder bestehen vor allem aus Fichte, Tanne, Buche und Ahorn sowie vereinzelt auch Birken, Eichen, Ulmen und Eschen.
Alex Mayr betont: In unseren Mischwäldern vor Ort wird das Wild auf ein waldverträgliches Maß gehalten. Das bescheinigt uns auch das Vegetationsgutachten, das alle 3 Jahre vom AELF in Holzkirchen erstellt wird.
Wir brauchen daher keine Angst zu haben, dass in unseren Wäldern zu viel genutzt wird. Der Zuwachs ist höher als die Entnahme: der jährliche Zuwachs bewegt sich nämlich zwischen 10-15 Festmeter/ha und pro Jahr. Ein kleiner Teil dieses Zuwachses unseres Waldes kann auch thermisch in Hackschnitzelanlagen genutzt werden – Waldrestholz, das anderweitig nicht mehr stofflich verwertet werden kann.
Der klimaneutrale Rohstoff kommt direkt aus dem Nahbereich, er ist auch eine Nebenerwerbsquelle für unsere Land- und Forstwirte. Mehr Wertschöpfung vor Ort und mehr Klimaschutz geht nicht, fasst Alex Mayr zusammen.
ALEX Fakten zum Wald im Waakirchner Gemeindegebiet
* Waldfläche in der Gemeinde Waakirchen: ca. 2.380 ha
* Durchschnittlicher Holzvorrat: ca. 450 Festmeter (fm) / ha
* Gesamter Holzvorrat: 1.071.000 fm
* Jährlicher Zuwachs: 10-15 fm pro Jahr pro Hektar, also mindestens 23.800 fm insgesamt
* Sinnvoll ist eine nachhaltige Entnahme von nur 50% des jährlichen Zuwachses: bis ca. 11.900 fm
* Von der Holzentnahme werden ca. 80% stofflich genutzt: z.B. Bauholz, Faserplatten, Papierholz
* Ca. 15% der Holzentnahme sind stofflich nicht nutzbares Waldrestholz: z.B. Nahwärme, Hackschnitzel
* Ca.5% verbleiben als Ast- und Reisigmaterial (Daxen) im Wald: wichtig, weil sich der Wald nicht selbst düngen kann
Weitere Infos findet ihr in unserer Blog Serie Woid & Wuid
[ Das Reh ist nicht die Frau vom Hirsch ]
Waldbegehung mit Andi Ihl und Hubbi Hinterholzer | 2. März 2023
[ Unterwegs im Winterwald ]
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Interview mit Jäger Stefan Krug | 14. Januar 2022